Erziehungsbeistandschaft (EzB)
Die Erziehungsbeistandschaft wird als ein präventives Hilfsangebot gesehen, dass sich an Kinder und Jugendlichen richtet, die überwiegend als „Symptomträger“ der Problematiken auffällig werden, die ihre Ursache im familiären System und/oder dem sozialen Umfeld begründen lassen.
Die Hilfe richtet sich somit an das einzelne Kind bzw. Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung und Einbindung des familiären Systems sowie des sozialen Umfeldes. Das Kind/der Jugendliche bleibt aber der direkte Adressart der Hilfe mit einem individuell auf seinen Bedarf gestalteten Hilfsangebot.
Ziel ist die Herstellung einer tragfähigen familiären Beziehung sowie die Befähigung einer altersgemäßen Lebensführung zu erlangen.
Die Voraussetzungen
Voraussetzung für diese Hilfe ist, dass das Kind/der Jugendliche in einem Rahmen lebt, der die Versorgung sicherstellt und sowohl von dem Minderjährigen wie von den Sorgeberechtigten eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert wird.
Rechtsgrundlage ist § 27 i.V. mit § 30 SGB VIII.
Die Zielgruppe
Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche beider Geschlecht ab in der Regel 9 Jahren bis 17 Jahre,
- mit Problemen im familiären Zusammenleben
- mit Auffälligkeiten im schulischen oder beruflichem Zusammenhang
- mit delinquentem Verhalten
- mit Problemen im sozialen Umfeld
- mit Schwierigkeiten bei der Gestaltung eines angemessenen Freizeitverhaltens
Die angebotene Hilfe richtet sich NICHT an Kinder und Jugendliche,
- die eine stärkere geistige und/oder körperliche Behinderung aufweisen
- die alkohol- und/oder drogenabhängig sind und einer Therapie bedürfen
Die Ziele des Angebots
Ziele der Erziehungsbeistandschaft (EzB):
- Klärung und Bearbeitung der Beziehung zwischen Eltern und Kindern/Jugendlichen
- Aufarbeitung von inner- und außerfamiliären Konflikten
- Wiederherstellung/Verbesserung der familiären Beziehung
- Förderung der Selbständigkeit und der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung
- Unterstützung bei der schulischen bzw. beruflichen Ausbildung mit dem Schwerpunkt der sozialen Integration
- Förderung der Integration in das soziale Umfeld des Jugendlichen
- Entwicklung und Förderung altersadäquaten Freizeitverhaltens
- Mobilisierung der Ressourcen des Kindes/Jugendlichen
- Entwicklung von Lebens- und Zukunftsperspektiven