Mädchenwohngruppe M³
Mädchenwohngruppe München
Die heilpädagogische Wohngruppe bietet sieben Plätze für Mädchen* und junge Frauen* ab 12 Jahren mit und ohne Migrations- oder Fluchthintergrund auf der Rechtsgrundlage von § 27 i. V. m. §§ 34 / 41 und § 35a SGB VIII.
M³ erweitert die IB-Angebotskette Inobhutnahme – Clearing – Wohnen um eine vollbetreute Wohngruppe. Die Bewohnerinnen* kommen aus einer Schutzstelle, einer anderen Wohngruppe oder direkt aus der Herkunftsfamilie. Sie erhalten psychosoziale Beratung und Unterstützung im Alltag. Angesprochen werden Mädchen* mit Entwicklungsstörungen, traumatisierenden Fluchterlebnissen oder Beeinträchtigungen in der Persönlichkeitsentwicklung. Mithilfe von Einzel- und Gruppenarbeit soll das Fehlen von familiären Erziehungsleistungen ausgeglichen und bearbeitet werden. Grundsätze der Arbeit bilden Parteilichkeit, Empowerment, Partizipation, Gendersensibilität, eine systemische Grundhaltung sowie Rassismuskritik.
Der Ablauf
Die Platzanfrage erfolgt durch das Jugendamt. Der Clearingprozess des Mädchens* ist abgeschlossen, der Bedarf an weiterer Hilfe zur Erziehung gegeben und die Empfehlung für eine vollbetreute Anschlussmaßnahme im Hilfeplan dokumentiert.
Die Einrichtung ist ausgerichtet als ein auf längere Zeit angelegter Lebensort, der den Mädchen* Schutz- und Schonraum sein soll.
Langfristiges Ziel der Wohngruppe ist, die Mädchen* schrittweise bei ihrer Verselbstständigung zu unterstützen.
Die Aufenthaltsdauer der einzelnen Mädchen* ist im Hilfeplan festgelegt und beträgt zwischen zwölf und 36 Monaten.
Die Voraussetzungen
Voraussetzung für eine Aufnahme bei M³ ist eine abgeschlossene Hilfeplanung bzw. ein Clearing, welches den Bedarf an weiterer Hilfe zur Erziehung und die Empfehlung für eine vollbetreute Maßnahme ergeben hat. Die Betreuung durch ausschließlich weibliches* Fachpersonal bietet den Mädchen* einen Schutzraum und erleichtert ihnen den Vertrauensaufbau zu den Pädagoginnen.
Die Zielgruppe
M³ richtet sich an Mädchen* ab 12 Jahren mit und ohne Migrations- oder Fluchtgeschichte. Insbesondere angesprochen werden:
- Mädchen* mit physischen, psychischen und sexualisierten Gewalterfahrungen
- Unbegleitete minderjährige geflüchtete Mädchen*
- Mädchen* mit traumatischen Erlebnissen
- Mädchen* mit Entwicklungsverzögerungen
- Mädchen* mit traumatisierenden Erfahrungen aufgrund von Menschenhandel, Zwangsprostitution und FGM
Die Ziele des Angebots
Der Aufenthalt in der Wohngruppe dient einer Stabilisierung der Jugendlichen unter Einbezug des Familiensystems. Wir unterstützen die Mädchen* bei der individuellen Identitätsentwicklung und erarbeiten Perspektiven für eine selbstbestimmte Lebensführung. Geflüchtete Mädchen* schaffen sich hier eine Basis für ihr neues Leben durch die Erweiterung ihrer Sprachkompetenz und durch das Trainieren alltagspraktischer Fähigkeiten. Eine Sozialpädagogin übernimmt jeweils
die Bezugsbetreuung einer Jugendlichen und steht als Ansprechpartnerin für alle Beteiligten zur Verfügung. Das pädagogische Team organisiert das Gruppenleben und führt Freizeitaktivitäten durch. Gruppen- und Einzelsitzungen bei dem in Traumaarbeit erfahrenen (psychologischen) Fachdienst runden das Betreuungsangebot ab.