Diskussion zur Situation von Flüchtlingen in Frankfurt, Deutschland und Europa

Thiemo Fojkar Gastredner der Europaunion Deutschland


IB-Vorstand Thiemo Fojkar (rechts) sprach über die Chancen und Herausforderungen der EU-Flüchtlingspolitik. Links: Eugenio Munoz del Rio

 „Europa, Menschenrechte, Flüchtlinge und Frankfurt“ war der Titel einer Diskussion, zu der die Europaunion Deutschland (EUD) für den 10. April 2018 nach Frankfurt/Main eingeladen hatte.

Begrüßt wurden die Gäste vom Vorsitzenden der Frankfurter EUD, Klaus Klipp.  Erster Redner war der Frankfurter Stadtrat Eugenio Munioz del Rio. Der gebürtige Spanier lebt seit 1964 in Deutschland und war 42 Jahre Mitarbeiter des IB, zuletzt unter anderem als Verbundgeschäftsführer. Er schilderte authentisch, wie er die Integration gemeistert und welche Hilfe er bekommen hat.

Referent des politischen Grundsatzreferats zum Thema „Die Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU: Chancen und Herausforderungen“ war der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar. Er würdigte das beispiellose Projekt der europäischen Integration, die dem Kontinent Frieden, Wohlstand und Rechtsstaatlichkeit gebracht habe. Fojkar erinnerte auch an die besondere Rolle von Prof. Dr. Carlo Schmid. Er war 1949 nicht nur einer der Mitbegründer des Internationalen Bundes, sondern auch der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD). Die EUD ist mit ihrem Bundesverband und Landesverbänden Mitglied der EBD. Der Vereinigungsprozess sei noch nicht beendet, so Fojkar. Vielmehr seien weitere große Anstrengungen nötig, um den Integrationsprozess vorantreiben zu können. Zur aktuellen Flüchtlingspolitik der EU stellte Fojkar fest, dass es durch die Weigerung einiger Mitgliedsstaaten, Flüchtlinge aufzunehmen, zu großen Spannungen innerhalb der Europäischen Union gekommen sei. Im Namen der Menschenrechte forderte er von den Staats- und Regierungschefs, auf ihrem nächsten Gipfel im Juni dieses Jahres hier endlich zu einer Einigung zu kommen. Europa brauche Zuwanderung und gerade deshalb könnten sich die Länder in der Union nicht wie eine Festung abschotten.

Hier die Rede von Thiemo Fojkar im Wortlaut.

Für die Stadt Frankfurt lieferte Katrin Wenzel, stellvertretende Leiterin der Stabsstelle Flüchtlingsmanagement, konkrete Daten und Zahlen, die die Situation der Flüchtlinge in der Finanzmetropole beleuchteten. Ausführlich beschrieb sie dabei die Schwierigkeiten bei der Betreuung in den Unterkünften, bei der Versorgung mit Wohnraum und der Integration in die Gesellschaft.

Die Arbeit der Organisation „Frankfurt hilft“ stellte Dilek Akkaya vor. Eindrücklich schilderte sie die Herausforderungen, die der damals gerade erst gegründete Verein auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuweisungen nach Frankfurt in den Jahren 2015 und 2016 zu bewältigen hatte. Inzwischen sei die Organisation im Leben der Stadt fest verankert und arbeite eng mit sozialen Trägern wie dem IB zusammen, so Akkaya.

Zum Schluss berichtete Axel Ebbecke, Inhaber der Firma Ebbecke und Vertreter des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft, von den Problemen, geeignete Fachkräfte zu finden. Sein Unternehmen habe immer wieder Flüchtlinge eingestellt und unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Viele seien hochmotiviert, wollten sich schnell integrieren und beruflich weiterkommen. Andere hätten noch Schwierigkeiten mit den Anforderungen und Erwartungen in der Arbeitswelt. Geduld sei hier die Lösung, die er empfiehlt, zusätzlich zu Fort- und Weiterbildungen.

Die Rückmeldung der Zuhörer in der anschließenden Diskussion ließ erkennen, dass es eine gelungene Veranstaltung war. Ein junger Besucher aus dem Senegal appellierte zusätzlich dafür, wirksame Hilfen in den Herkunftsländern anzubieten. Die regionalen Eliten in vielen Flüchtlingsländern, so sein Eindruck, verfolgten allerdings oft lediglich eigene Interessen. Das müsse bei Hilfsangeboten immer berücksichtigt werden.


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