Ganze Regionen können seit diesem Herbst keine Integrationskurse mehr anbieten


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Integrationskursen sind motiviert und integrationswillig. Es gibt so gut wie keine Abbrecher aus mangelndem Integrationsinteresse. Darauf wiesen die Träger der Kurse anlässlich der heutigen Bundeskabinettssitzung hin.

Zwar beendeten nicht sämtliche Kursteilnehmer die jeweiligen Module. Mit Desinteresse an Integration hat dies allerdings ganz selten etwas zu tun. Die Gründe sind meist ganz andere: Kurse werden unterbrochen aufgrund einer Schwangerschaft, Krankheit, Arbeitsaufnahme, manchmal auch wegen eines Umzugs oder schlicht wegen finanzieller Probleme.

Dringenden Handlungsbedarf gibt es aber an anderer Stelle: Rund 10.000 Menschen, die hoch motiviert an Integrationskursen teilnehmen möchten, stehen seit diesem Herbst auf Wartelisten, weil für ihre Kurse nicht genug Geld zur Verfügung steht. Bis Jahresende kann sich diese Zahl sogar noch auf 20.000 verdoppeln. Als Folge kommen schon jetzt Integrationskurse auch für verpflichtete Migranten erst gar nicht mehr zustande, da die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wird.

Ganze Regionen sind davon betroffen. In vielen Landkreisen, Gemeinden und auch in so mancher mittelgroßen Stadt werden die Kurse inzwischen gar nicht mehr angeboten. Integration finde dort faktisch nicht mehr statt und das flächendeckende System der Integrationskurse sei gefährdet, betonen die Integrationskursträger. Sie raten der Bundesregierung daher dringend, die restriktiven Sperrfristen für integrationswillige Migrantinnen und Migranten aufzuheben.

 

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