1- bis 2-jähriges Vorqualifizierungsjahr in Arbeit/Beruf (VAB)
Das VAB ist die pädagogische Weiterentwicklung des BVJ und endet mit einem staatlich anerkannten VAB Schulabschluss. Die Berufsschulpflicht ist nach dem Besuch des VAB erfüllt. Der Unterricht findet in 2 Gruppen statt:
- Schüler/innen, die eine Chance auf den Erwerb eines dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstandes haben, werden der Prüfungsgruppe zugeteilt.
- Schüler/innen mit hohem Förderbedarf werden als Praxisgruppe geführt.
Beide Gruppen lernen in berufs- und lebensweltbezogenen Arbeitsfeldern z. B. Hauswirtschaft/Ernährung oder Farbe/Raumgestaltung. Die Arbeitsfelder bieten handlungsorientiertes Arbeiten, das auf Projekten basiert und Lernen in einer berufsbezogenen Lebenswelt. Dies ermöglicht eine intensive Förderung der Berufsreife. Das betriebliche Praktikum bereitet auf die Anforderungen der Arbeitswelt vor.
Die Voraussetzungen
Schüler/innen die für diese Schulart in Frage kommen müssen unter 18 Jahre alt sein.
VAB-Schüler haben nach dem absolvierten 1. Jahr die Möglichkeit, auch ohne Teilnahme an der zentralen Abschlussprüfung und trotz Erfüllung der Berufsschulpflicht, das VAB erneut zu besuchen.
Die Zielgruppe
Diese Schulart ist eine ein- oder zweijährige Vollzeitschule für Jugendliche ohne Hauptschulabschluss, z. B. Abgänger/innen der Hauptschulen ohne Abschluss und unter 18.
Die Ziele des Angebots
Ziel ist es, leistungsstarke, willige Schüler/innen zu fördern, damit diese den Hauptschulabschluss (HSA) erwerben.
Aber auch leistungsschwächere und schulmüde Schüler/innen zu fördern, deren Stärken in praktischen Bereichen liegen. Ihnen soll der Leistungsdruck genommen werden und sie werden auf die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit vorbereitet.
Perspektiven werden hierzu durch ein Praktikum im Betrieb geschaffen. Zertifikate belegen die erfolgreiche Teilnahme.
Darüber hinaus wird auch die persönliche Stabilisierung der Schüler/innen und ihrer sozialen Kompetenz angestrebt.
Dies wird erreicht durch:
- Handlungsorientiertes und projektbasiertes Lernen mit geringem Theorieanteil.
- Ganzheitliches Lernen unter Einbeziehung aller Kompetenzbereiche z.B. der sozialen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen.
- Möglichst wenigen Lehrkräfte in einer Klasse. D.h. das Fachlehrerprinzip ist aufgehoben, vertrauensbildende Klassenlehrer sind erwünscht.
- Individuelle Förder- und Berufswegplanung
- Vernetzung mit sozialpädagogischen Angeboten
- Möglichkeit zum Erwerb von zusätzlichen Zertifikaten