Hohe Nachfrage in Berlin: IB plant Hitzehilfe in weiteren Städten

Modellprojekt wird vom Senat gefördert – Fast 20.000 Hitze-Tote in drei Jahren


Frankfurt am Main - Aufgrund der großen Nachfrage beim Pilotprojekt in Berlin plant der Internationale Bund (IB), seine Hitzehilfe für Obdachlose in ganz Deutschland anzubieten. Die erste Notunterkunft für Menschen, die unter den hohen Temperaturen leiden, hat am Montag (18.7.) in der Kurmärkischen Straße 1-3 im Ortsteil Schöneberg eröffnet. Das vom IB betriebene und vom Senat der Hauptstadt geförderte Modellprojekt richtet sich an Menschen, die sonst keine Möglichkeit haben, sich abzukühlen, zu duschen oder genug zu trinken. Zudem werden Sonnencreme, Trinkflaschen und Kopfbedeckungen ausgegeben.

Die Nachfrage in den ersten Tagen war bereits groß: Bei Temperaturen um die 40 Grad nahmen viele Menschen das Angebot in Anspruch. Obwohl es sich um ein regionales Projekt handelt, gab es zudem zahlreiche mediale Anfragen aus ganz Deutschland. Laut einer aktuellen Studie sind alleine in den drei Sommern von 2018 bis 2020 in Deutschland fast 20.000 Menschen im Zusammenhang mit Hitze gestorben. Klimaforscher*innen sagen für die kommenden Jahre immer längere, heißere Sommer voraus.

Dehydrierung führt bei Obdachlosen im Sommer immer wieder zu großen Problemen, weil sie oft keinen unkomplizierten Zugang zu Leitungswasser haben. In den Innenstädten, wo sich Betroffene häufig aufhalten, ist es durch Hitzestau zwischen den hohen Gebäuden zudem oft noch wärmer als ohnehin. Alkoholkranke Menschen bekommen bei den aktuellen Temperaturen zudem mitunter Kreislaufprobleme.

Der IB bittet um Sonnencreme, Sommerkleidung, Kopfbedeckungen, Sommerschlafsäcke und mehr

„Sollte sich die Nachfrage in Berlin weiterhin so entwickeln wie in den ersten Tagen, planen wir, die Hitzehilfe auch in anderen Städten anzubieten. Obdachlosigkeit gibt es ja leider in ganz Deutschland und auch an anderen Orten benötigen die Menschen bei diesem Wetter Hilfe. Vor allem geht es darum, kühle Plätze zum Ausruhen zu schaffen und genügend Wasser zur Verfügung zu stellen“, sagt Petra Merkel, Präsidentin des Internationalen Bundes.

Der Internationale Bund ist deutschlandweit in nahezu allen Großstädten bereits aktiv. Der Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe und betreibt in diesem Bereich bundesweit mehr als 60 Einrichtungen.

Für seine Hitzehilfe in Berlin bittet der IB um Sachspenden: Sonnencreme, Sommerkleidung und Schuhe, Kopfbedeckungen, Thermosflaschen, Sommerschlafsäcke sowie Hygieneartikel (bitte kleine Portionen). Außerdem freut sich das Team über ehrenamtliche Helfer*innen. Ansprechpartner vor Ort ist Herr Artan Zeka, Telefon: 0152 - 26 355 602, E-Mail: artan.zeka@ib.de. Der IB dankt der Bezirksverwaltung Tempelhof-Schöneberg, die die Räumlichkeiten für das Modellprojekt zur Verfügung stellt.


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