IB Bildungsverständnis


Der Internationale Bund (IB) hat sein schriftlich festgehaltenes Verständnis von Bildung aktualisiert. Diese wird meist mit Schule oder Berufsausbildung in Verbindung gebracht. Daher nimmt der freie Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit verstärkt zwei Settings in den Fokus, die er in gleichem Maße fördert und fordert:

Die nonformale Bildung, also das Lernen zusätzlich zu Schule und Beruf, zum Beispiel durch Kurse in der Freizeit. Hinzu kommt die informelle Bildung, also beispielsweise das Lernen von Sozialkompetenzen ohne festen Plan, zum Beispiel bei Aktivitäten mit Familie und Freunden.

Nachdem im Jahr 2004 erstmals das Bildungsverständnis des IB definiert und schriftlich festgehalten wurde, spiegelt die aktualisierte Auflage nun wider, welche aktuellen Ansprüche und Zielsetzungen den vielen unterschiedlichen Bildungssituationen im IB zugrunde liegen. Die veränderten ökonomischen, technischen, sozialen, kulturellen und interkulturellen Rahmenbedingungen werden hierbei besondere in den Blick genommen. Sie erfordern zunehmend Kompetenzen, die im Sinne des „lebenslangen Lernens“ in jedem Alter erlernt werden können.

Politische Debatten und COVID-19-Pandemie haben gezeigt: Man muss Fakten von Meinungen unterscheiden können „In politischen Debatten weltweit sowie im Kontext der Covid-19-Pandemie hat sich gezeigt, wie zentral es ist, Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse von Meinungen und haltlosen Behauptungen unterscheiden zu können.

Kulturelle Unterschiede sollten als Chancen für gemeinsames Lernen begriffen werden. Dies sowie die Fähigkeiten, die eigene Lebenswelt aktiv gestalten und sich in digitalen Räumen bewegen zu können, sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.

Die Leitgedanken ganzheitlicher Bildung, unter den Prinzipien der Anerkennung, der Förderung von Selbstwirksamkeit, der individuellen Selbstbestimmung, der Förderung von interkultureller Bildung und der Maxime „Bildung für alle“ sind im aktualisierten Bildungsverständnis des IB selbstverständlich weiterhin festgehalten. All diese Punkte entsprechen dem Konzept der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), dem wegweisenden UNESCO-Weltaktionsprogramm.

Mitgewirkt an der Überarbeitung des Bildungsverständnisses haben unter anderem die Pädagogische Grundsatzkommission des IB, insbesondere das IBPräsidiumsmitglied
Prof. Dr. Franz Prüß, ehemalig Geschäftsführender Direktor Institut für Bildungswissenschaften (Universität Greifswald) und Prof. Dr. Benno
Hafenegger von der Marburger Philipps-Universität.


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