Agentur für Arbeit: Ein Viertel aller Ausbildungsplätze unbesetzt

Nicht einmal jeder dritte Betrieb bildet de facto aus


Lehrling in Ausbildung an einer elektrischen Säge

Lehrling an einer elektrischen Säge: Der Internationale Bund (IB) fordert von der Politik die Überwindung ideologischer Barrieren zum Wohle der Auszubildenden und der Wirtschaft. Foto: Pixxio Bilddatenbank

Die Bundesagentur für Arbeit meldet alarmierende Zahlen: Bereits vor der Corona-Krise war jeder vierte Ausbildungsplatz unbesetzt. Dies hat sich auf hohem Niveau fortgesetzt. Der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe verringerte sich in den letzten zwölf Jahren um elf Prozent auf 57 Prozent. Noch schlimmer: Nicht einmal jeder dritte Betrieb bildet tatsächlich junge Menschen aus. Das ergibt sich aus einem aktuellen Bericht der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei Kleinst-, aber auch bei Kleinbetrieben. Laut BA erfüllen nur noch 43 Prozent dieser Unternehmen die rechtlichen Anforderungen, um ausbilden zu dürfen. „Wir benötigen zur Sicherung der Teilhabe junger Menschen und zur Überwindung des Fachkräftemangels politisch einen großen Wurf. Der vorgelegte Referentenentwurf zum Weiterbildungsgesetz geht noch nicht weit genug“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes (IB). Die Organisation ist selbst in der beruflichen Aus- und Weiterbildung aktiv.

IB fordert die Überwindung ideologischer Barrieren

Ursache für die Krise auf dem Ausbildungsmarkt ist laut BA, dass freie Ausbildungsplätze und Ausbildungssuchende nicht zueinander passen. Das ist jedoch laut Thiemo Fojkar nur die halbe Wahrheit. „Die Zahlen der BA zu Kleinst- und Kleinbetrieben bestätigen das, worauf der IB schon länger hinweist: Diese Unternehmensform verfügt oft nicht über die nötigen personellen, organisatorischen und finanziellen Ressourcen. Daher müssen die Rahmenbedingungen der Ausbildung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verbessert werden“. Hierzu schlägt der IB eine frühzeitige Berufsorientierung sowie regionale Aus- und Weiterbildungsverbünde vor. Darüber hinaus sollte es eine öffentlich geförderte betriebliche Berufsausbildung bei KMU geben – nach dem Vorbild der gesetzlichen Weiterbildungsförderung Beschäftigter.

„Insgesamt fällt mir auf, dass maßgebliche Akteure*Akteurinnen zu stark ihren traditionellen Vorstellungen verhaftet sind. Das gilt insbesondere für die Politik und die Sozialpartner“, so Fojkar. „Ohne neue Wege kommen wir aus der Krise am Ausbildungsmarkt nicht heraus. Hierzu müssen alle ihre ideologischen Barrieren überwinden.“


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