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„Armut bedeutet nicht nur materielle Not, sondern oft den Verlust von Zugehörigkeit”

In der stationären Hilfe Wasserburg am Inn unterstützt der IB Menschen mit Arbeitsplatzverlust und größtenteils Suchterkrankung

Zwei Männer stehen draußen auf einer Wiese. Der linke Mann trägt einen Sonnenhut und hält einen Keks in der Hand. Der rechte Mann trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift ‚IB‘. Im Hintergrund sind Sonnenschirme zu sehen
Alex-Sebastian Madincea (rechts), Psychologe in der Langzeit- und Übergangshilfe Wasserburg am Inn (IB), mit einem Bewohner der Einrichtung. Foto: IB

Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Armut am 17. Oktober macht der Internationale Bund (IB) darauf aufmerksam, dass Armut mehr ist als finanzielle Not. Wohnungslosigkeit, Sucht und psychische Belastungen greifen oft ineinander und führen dazu, dass Betroffene ohne Unterstützung kaum wieder Fuß fassen können.

In der IB-Wohnungslosenhilfe Bayern – Langzeit- und Übergangshilfe Wasserburg am Inn (LÜW) erhalten Männer mit multiplen Problemlagen Unterstützung. Das Ziel lautet, sie zu stabilisieren und Schritt für Schritt wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Die Einrichtung ist Teil der IB-Wohnungslosenhilfe und richtet sich an volljährige Männer in besonderen Lebenslagen mit sozialen Schwierigkeiten.

Teufelskreis der Armut: Mehr als materielle Not

Armut entsteht selten plötzlich. Für Betroffene ist sie oft ein Teufelskreis aufeinanderfolgender Krisen: Eine Suchterkrankung führt zum Verlust des Arbeitsplatzes, die Wohnung geht verloren, familiäre Beziehungen zerbrechen. Wie schwer es ist, diesen Kreislauf zu durchbrechen, weiß Psychologe Alex-Sebastian Madincea. Er begleitet in der LÜW seit zwölf Jahren Männer dabei, ihre Schwierigkeiten zu bewältigen und ein selbstständiges Leben zu führen.

Armut bedeutet nicht nur materielle Not, sondern oft auch den Verlust von Zugehörigkeit. Wir möchten unseren Bewohnern nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern Wege öffnen, wieder Teil der Gesellschaft zu werden. 

Alex-Sebastian Madincea, Psychologe beim IB in der Langzeit- und Übergangshilfe Wasserburg

Rund 70 Prozent der Bewohner kämpfen mit einer Alkoholerkrankung – häufig als Folge der prekären Lebensverhältnisse. Dabei zeigt sich immer wieder, dass Armut jede*n treffen kann.

Die Einrichtung verfügt über 30 Bettplätze und unterstützt Bewohner dabei, Wege aus der Sucht zu finden, etwa durch das Konsumreduktionsprogramm „Kontrolliertes Trinken“ oder soziotherapeutische Angebote, die individuelle Fortschritte fördern und Rückfällen vorbeugen. Die Langzeit- und Übergangshilfe Wasserburg ist durchgängig nahezu voll belegt – ein Zeichen für den hohen Bedarf.

„Jeder Schritt zurück in ein selbstständiges Leben ist ein Schritt im Kampf gegen Armut. Leider spart die Politik bei diesem Thema eher, statt Hilfen bedarfsgerecht zu finanzieren“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des Internationalen Bundes (IB).

 

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