Bedürfnisse von geflüchteten Frauen mit Kindern kommen immer noch zu kurz

IB stellt Forderungen zur besseren Integration vor / Petra Merkel: „Wir brauchen bundesweit geltende Mindeststandards!"


„Wir haben in Deutschland viel erreicht und trotzdem tun wir uns als Einwanderungsland immer noch schwer. Noch immer werden Grundsatzdebatten geführt über die Aufnahme und den richtigen Umgang mit Menschen, die in Deutschland Zuflucht vor politischer Verfolgung, Krieg und Naturkatastrophen suchen. Gleichzeitig ist Deutschland ein attraktives Ziel für Arbeitskräfte aus dem Ausland, die ihre Zukunft in Deutschland sehen. Unzählige Beispiele und Erfahrungen zeigen, was es braucht, damit Menschen in Deutschland leichter Fuß fassen können“, so Petra Merkel anlässlich des 12. Nationalen Integrationsgipfels Anfang der Woche.

Alle Menschen haben das Recht, ohne Vorurteile und Bevormundung auf Augenhöhe als Individuen mit ihren Fähigkeiten und Wünschen wahrgenommen zu werden.

„Integrationskurse bilden eine wichtige Grundlage bei der sprachlichen und gesellschaftlichen Grundorientierung von neu Zugewanderten“, stellt Petra Merkel fest. Dem BAMF und den Trägern dieser Sprachkurse sei es unter den aktuellen Bedingungen schnell gelungen, neue digitale Kursformate zu entwickeln. Allerdings habe sich gezeigt, dass nur ein Teil der Teilnehmer*innen solcher Sprachkurs mit digitalen Lernformaten erreicht werden konnte, da adäquate Endgeräte oder kostenloses W-LAN nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Die Bereitstellung von entsprechendem technischen Equipment müsse für alle Teilnehmer*innen durch geeignete Maßnahmen sichergestellt werden, fordert die IB-Präsidentin.

Insbesondere müssten die Bedürfnisse von Frauen mit Kindern bei der Gestaltung der Integrationskurse stärker als bisher in den Blick genommen und passgenau angeboten werden. Um mehr Frauen einen Zugang zu den Integrationskursen zu ermöglichen, müssen die kursbegleitenden Kinderbetreuungsangebote gestärkt und ausgebaut werden. Neben einer besseren einer gesicherten Finanzierung zählt hierzu auch die qualitative Absicherung der Angebote, damit sie eine gute Akzeptanz finden und angenommen werden.

Es sei außerdem nicht länger hinnehmbar, dass weiter bürokratische Hürden verhindern, dass Menschen ihre Fähigkeiten und Qualifikationen in vielen Fällen nicht beruflich nutzen können und stattdessen weit unter ihrem Potential arbeiten. So landeten viele qualifizierte Geflüchtete in Niedriglohn-Jobs. Dabei seien nach Beobachtung des IB die meisten der Geflüchteten motiviert, sich in Deutschland eine tragfähige Existenz aufzubauen.

Der IB fordert darüber hinaus bundesweite verbindliche Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete. Dazu gehören ausreichend Platz, Privatsphäre, hygienische Mindeststandards unter Berücksichtigung des Infektionsschutzes, Begegnungsräume, Partizipationsmöglichkeiten, kompetente sozialpädagogische Ansprechpartner*innen vor Ort, gute Erreichbarkeit sowie wirksame Schutzkonzepte für Kinder, Jugendliche, Frauen und andere vulnerable Gruppen.

„Der Nationale Integrationsgipfel erreicht, dass zivilgesellschaftliches und staatliches Handeln für eine inklusive Gesellschaft, das an vielen Orten in Deutschland täglich geschieht, sichtbar wird. Der Erfolg kann in der Vereinbarung von Zielen und Schritten begründet sein, um noch besser die notwendige gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen“, schließt die IB-Präsidentin.


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