Berufsbildungsbericht 2023: IB kritisiert konstant hohe Zahl junger Menschen ohne Ausbildung

„2,6 Millionen ohne Berufsabschluss sind in Deutschland, das Bildung als seine wichtigste Ressource versteht, ein Offenbarungseid!“


Auszubildender beim Üben

Auszubildender beim Üben: Der Internationale Bund (IB) kritisiert die hohe Zahl junger Menschen ohne Berufsabschluss. Foto: IB

Der Internationale Bund (IB) kritisiert die im aktuellen Bildungsbericht der Bundesregierung veröffentlichte, konstant hohe Quote junger Menschen ohne Berufsabschluss. Die Zahl der 20- bis 34-Jährigen, die keine Lehre absolviert haben, ist in Deutschland zwischen 2015 und 2021 auf 2,64 Millionen Personen angestiegen.

„In einem Land, das Bildung irgendwann mal als seine wichtigste Ressource verstand, ist das ein sozial- und arbeitsmarktpolitischer Offenbarungseid. Es gefährdet den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Zukunftsfähigkeit des Landes“, kritisiert Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB. Schließlich ist, wer nicht über einen Berufsabschluss verfügt, ein Leben lang einem erhöhten Risiko von Arbeitslosigkeit und Armut ausgesetzt. Der IB betreibt bundesweit Einrichtungen zur beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Der IB befürwortet die Ausbildungsgarantie grundsätzlich – hofft aber noch auf Verbesserungen am Gesetzentwurf

Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze sank in den letzten Jahren: 561.036 wurden 2019 angeboten. 2020 und 2021 reduzierte sich die Zahl auf 520.220 beziehungsweise 508.520. Die für 2022 gemeldeten 528.297 Lehrstellen geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Dies sieht auf der Nachfrageseite anders aus: Der Grund dafür, dass viele junge Menschen keine Ausbildung finden, liegt unter anderem in der großen Zahl der Schulabgänger*innen ohne Abschluss. Der Fernunterricht während der Corona-Lockdowns hat besonders Schüler*innen mit ohnehin schlechten Noten weiter zurückgeworfen.

Der IB befürwortet zwar die Umsetzung der staatlichen Ausbildungsgarantie. „Wir bleiben aber skeptisch. Die außerbetriebliche Lehre für marktbenachteiligte Jugendliche kann nach dem Regierungsentwurf nur in Regionen mit erheblichem Unterangebot an Ausbildungsstellen realisiert werden. Der Ansatz verkennt, dass viele junge Menschen über einen guten Realschulabschluss oder gar Abitur verfügen, aber schon aufgrund der Wohnanschrift in einem sogenannten `sozialen Brennpunkt´ eine erfolglose Bewerbung nach der anderen versenden“, so Fojkar. Der IB-Vorstandsvorsitzende hofft, dass die Beratung der Ausbildungsgarantie im Bundestag noch Verbesserungen bringt.


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