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Bund hält Absprachen nicht ein: überraschendes Aus für Mental Health Coaches

IB warnt vor Rückschritt bei Prävention

Symbolbild: Jugendliche auf dem Schulhof, ein Mädchen blickt zurück, während drei Jungen nach vorne gehen – steht für das vorzeitige Ende des Mental Health Coaches-Programms und die damit verbundene Unsicherheit bei Schülerinnen und Schülern.
Mental Health Coaches vor dem Aus: Der Internationale Bund (IB) warnt vor den Folgen für die mentale Gesundheit von Schüler*innen. Foto: Shutterstock

Schluss, aus, vorbei: Das Programm „Mental Health Coaches (MHC)“ endet vorzeitig auf Beschluss des Deutschen Bundestages zum 31.12.2025. Was bleibt, ist eine Jugend, deren psychische Belastung ein Rekordniveau erreicht hat. Aus Sicht des Internationalen Bundes (IB), der selbst das Präventionsangebot umsetzt, ist das eine Fehlentscheidung, die vor allem auf Kosten der jungen Generation geht.

Laut Bundestagsmeldung wird das Projekt „aufgrund zu geringen Nutzens in der Fläche und fehlender nachhaltiger Mittelverwendung“ eingestellt. Die Wirksamkeit ist aber wissenschaftlich belegt. Eine Evaluation der Universität Leipzig zeigt: Über 80 Prozent der Schulleitungen bewerten die Akzeptanz der MHC-Angebote durch Schüler*innen als gut bis sehr gut. Von den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen würden knapp 90 Prozent erneut ein MHC-Angebot wahrnehmen. Darüber hinaus ist die Begründung fadenscheinig: Denn per Definition wirkt ein Modellprojekt nie in der Fläche – auch wenn Mental Health Coaches an über 100 Schulen unterschiedlichster Schulformen umgesetzt wurde.

Die Begründung für das „Aus” ist somit nicht nur unzutreffend, sondern kommt völlig überraschend: Noch im September hatte das BMBFSFJ zugesichert, das Programm bis Ende des Schuljahres 2025/26 zu verlängern – unter Vorbehalt der Zustimmung des Bundestages. Der IB – wie viele andere Träger auch – hat auf dieser Grundlage bereits Strukturen aufgebaut, Fachkräfte eingestellt und Angebote an Schulen etabliert. Mit dem nun angekündigten abrupten Ende stehen diese Investitionen ebenso infrage wie die dringend benötigte Unterstützung für die Jugendlichen.

Warum das Programm fortgesetzt werden sollte
 

Die Einstellung des Programms gefährdet die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen, die nach Pandemie, Krisen und wachsendem Leistungsdruck so stark gefordert sind wie nie zuvor. „Jeder vierte junge Mensch schätzt den eigenen psychischen Zustand so ein, dass eine Behandlung nötig wäre“, so das Ergebnis der Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“. Präventionsprogramme, die Resilienz stärken, leisten hier einen wichtigen Beitrag.

Fakten zum Programm:

Das Aus für Mental Health Coaches ist ein fataler Fehler und Rückschritt. Wir dürfen die Schüler*innen angesichts des immensen Bedarfs an Resilienzstärkung und Aufklärung nicht alleine lassen. Wer hier spart, spart an der falschen Stelle. Jeder investierte Euro in die mentale Gesundheit stärkt die Resilienz von jungen Menschen und bewahrt die Gesellschaft vor höheren Folgekosten für das Gesundheitssystem.

Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB

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