Erneuter Ausnahmezustand in Ecuador - unsere Mentorin zu den Hintergründen


Inga Sensenschmidt (auf dem Foto mit Merlin, Arenita und Peaky - drei der acht Hunde, die aktuell bei ihr leben) ist seit über zehn Jahren Mentorin für unsere Auslandsfreiwilligen in den Provinzen Pastaza und Napo im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Wir haben ihr einige Fragen zur aktuellen Energiekrise in Ecuador gestellt:

1. Wie geht es dir? Warum wurde erneut der Ausnahmezustand in Ecuador ausgerufen?

Mir geht es gut und ich lebe meinen Alltag in gewohnter Weise. Der Ausnahmezustand wurde aufgrund der Energiekrise ausgerufen. Aufgrund von anhaltender Trockenheit und entsprechenden Einschränkungen beim Betrieb der Wasserkraftwerke, aber auch durch jahrelang vernachlässigte Wartungsarbeiten an der notwendigen Infrastruktur ist momentan keine national ausreichende Stromversorgung gewährleistest. Auch Kolumbien kann aktuell leider keinen Strom mehr nach Ecuador exportieren, so dass bis auf Weiteres Rationierungen notwendig sind.

2. Inwieweit beeinflusst die Energiekrise dein Leben, deine Arbeit? Wann und wie merkst du die Auswirkungen am meisten?

Es bringt etwas organisatorischen und logistischen Aufwand mit sich. Bei Bürotätigkeiten, online-meetings oder Arbeit mit social media muss ich die Zeiten ohne Strom berücksichtigen und mir, wenn nötig Alternativen suchen, wenn ich zuhause in einem relevanten Zeitfenster keine Stromversorgung habe. Die täglichen Zeiten werden nach Stadt- oder Ortsteil jeweils für den darauffolgenden Tag online vom regionalen Stromversorgungsbetrieb bekanntgegeben.

3. Wie gehen deine Mitmenschen mit der Situation um? Spürt man eine andere Stimmung als sonst?

In Gesprächen und auf social media macht sich in der Bevölkerung Unmut bemerkbar, aber wie in Ecuador typisch wird die Situation auch mit viel Humor aufgenommen. Im normalen Alltag ist keine besondere Anspannung oder schlechte Stimmung spürbar.

4. Sind Lösungen in Sicht? Welche Strategien hast du dir für dich und dein Leben überlegt?

Ich hoffe die Regierung arbeitet wie versprochen intensiv und erfolgreich an dem Problem. Ich persönlich komme ganz gut mit der Situation klar, auch wenn es manchmal etwas nervt. Vom Arbeiten halten mich die Umstände aber nicht ab, ich kann das Haus meiner Schwiegereltern jederzeit nutzen. Sie haben das Glück, in einem Stadtteil zu wohnen, der von der Stromrationierung nicht betroffen ist. Überall wo sich wichtige Infrastruktur der Gesundheitsversorgung, Bildung und Verwaltung befindet, wird das entsprechende Netz nämlich in den täglichen Abschaltplänen ausgespart. 

Danke, Inga, für deine Einschätzung und den Einblick!

 

Wiebke Bornschlegl, 25.4.2024


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