IB: „Jetzt nicht ausgebildete junge Menschen sind die fehlenden Fachkräfte von morgen“

Statistisches Bundesamt meldet stärksten Einbruch bei Ausbildungsverträgen seit über 40 Jahren


Foto: unsplash.com | Madeleine Maguire

Die Corona-Krise hat zu einem bislang einzigartigen Rückgang der Zahl neuer Ausbildungsverträge geführt: Insgesamt haben im Jahr 2020 nur 465.700 Personen in Deutschland einen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren das 47.600 oder 9,3 Prozent weniger als im Jahr 2019. Der größte prozentuale Rückgang seit 1977 sei ein Ergebnis der aktuellen Pandemie, so die Statistiker.

Vor allem in von den Corona-Maßnahmen hart getroffenen Branchen wie der Gastronomie und dem Tourismus ging die Zahl der Azubis besonders stark zurück, so das Statistische Bundesamt. Überdurchschnittlich stark betroffen waren danach auch Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Insgesamt schlossen im vergangenen Jahr 52.100 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit einen Neuvertrag ab, das waren 12,6 Prozent weniger als im Vorjahr.

„Sollte sich die Situation bei den Ausbildungsplätzen weiter verschärfen, müsste die bewährte Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) wieder an Bedeutung gewinnen, um diese Lücke zu schließen“, stellt der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar klar. „Die heute nicht ausgebildeten jungen Menschen werden den heute schon vorhandenen Fachkräftemangel weiter verschärfen“, so Fojkar.

Die außerbetriebliche Berufsausbildung wird aber zurzeit durch bürokratische Hemmnisse erschwert, so dass sie nicht schnelle und passgenaue Hilfe verspricht. Deshalb schlägt der IB vor, die BaE nicht nur durch bürokratische und zeitaufwändige Ausschreibungen zu vergeben. Vielmehr sollte der Gesetzgeber ermöglichen, dass die Berufsausbildungen junger Menschen  auch über Gutscheine entsprechend den Bildungsgutscheinen des Sozialgesetzbuches III in der beruflichen Weiterbildung oder über das Zulassungsrecht öffentlich gefördert werden dürfen. Der IB wird sich als Mitglied des Bildungsverband jedenfalls dafür einsetzen.

Auch der IB würde bei freier Wahl der betrieblichen Ausbildung – gegebenenfalls mit Unterstützung von Bildungsträgern wie dem IB – Vorrang geben. Aber wenn Angebot und Nachfrage sich auf dem regulären Markt nicht decken, müssen alternative Formen etabliert werden. Jedem jungen Menschen muss ein Ausbildungsplatzangebot unterbreitet werden und sei es auch in einem überbetrieblichen Kontext, um zukünftig eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen. Der IB ist hier ein erfahrener Partner der Bundesagentur für Arbeit und steht bereit, sein Angebot in diesem Bereich bei Bedarf wieder hochzufahren.


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