IB kritisiert fehlende Inklusions-Möglichkeiten an deutschen Schulen

Aktuelle Untersuchung: Vor allem reichere Bundesländer bremsen


Inklusion und Schule

Der Internationale Bund (IB) kritisiert fehlende Inklusions-Möglichkeiten an deutschen Schulen. Foto: Weiland/Gesellschaftsbilder.de

Der Internationale Bund (IB) kritisiert die fehlenden Möglichkeiten für Eltern, ihre Kinder und Jugendlichen mit Behinderung an deutschen Schulen in inklusiven Klassen unterrichten zu lassen. Eine aktuelle Untersuchung, über die die Tageszeitung taz berichtet, kommt zu dem Schluss, dass die Situation von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich ist.

Während einige Länder schon sehr weit sind und Inklusion an vielen ihrer Bildungseinrichtungen anbieten, bremsen andere. Das dabei häufig gegen gemeinsamen Unterricht vorgebrachte Argument, man habe zu wenige entsprechend ausgebildete Lehrkräfte und Klassensäle, entpuppt sich bei näher Betrachtung laut der Studie als vorgeschoben.

Wahlmöglichkeit muss für Eltern vorhanden sein

Es sind finanziell ärmere Bundesländer, in denen junge Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden können – und einige der reichsten, die dies nicht anbieten. Dies liegt aus Sicht des IB aber auch oft daran, dass die inklusive Beschulung in vielen Bundesländern aus Spargründen umgesetzt wird. Die Kinder werden dann trotz eines inklusiven Grundgedankens nicht entsprechend ihrer Bedarfe gefördert, weil zusätzliches Personal fehlt. Ein wichtiger Faktor ist das Wunsch- und Wahlrecht, was aus Sicht des IB gewährleistet werden muss. Für manche Eltern und auch Kinder ist eine inklusive Beschulung gut und sinnvoll, andere benötigen den geschützten Rahmen einer Förderschule.

Dass Deutschland sich inklusiv orientiert, hängt maßgeblich an der Ratifizierung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN). Das Bundesteilhabegesetz überführte die Anforderungen an eine inklusive Gesellschaft erst einmal in geltendes Recht. Die Schulgesetze aller Bundesländer nehmen sogar Bezug darauf. Doch viele Landesregierungen möchten ihr Bildungssystem nicht verändern. Der Studien-Autor fordert daher eine öffentliche Debatte zum Thema.

„Es muss das Ziel der Politik sein, junge Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam zu unterrichten, sofern eine adäquate Förderung aller gewährleistet werden kann. Eltern und Kinder sollten aber in allen Bundesländern die Wahl haben. Inklusion darf allerdings keinen Sparzwängen unterliegen. Der IB ist seit Jahrzehnten in diesem Bereich aktiv. Daher wissen wir: In inklusiven Klassen profitieren alle Kinder. Diese Art des Unterrichts ist zudem ein Zeichen für mehr Miteinander in unserer Gesellschaft“, meint Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.

Angebote des IB für Menschen mit Behinderung sind hier zu finden.


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