Internationaler Bund lehnt ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr ab

Forderung nach einer Stärkung der bewährten Freiwilligendienste


Teilnehmende an den Freiwilligendiensten: Der Internationale Bund (IB) ist gegen ein Pflichtjahr für junge Menschen. Foto: Stefan Höning

Der Internationale Bund (IB) lehnt den Vorschlag ab, in Deutschland ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen einzuführen. „Für uns sind die Motivation der Freiwilligen und der Umstand, dass sie sich aus freien Stücken für diesen Dienst entschieden haben, grundlegende Bausteine für ein nachhaltiges und positives Erlebnis dieses Bildungs- und Orientierungsjahres“, so die IB-Präsidentin Petra Merkel.

Der IB ist selbst einer der größten Anbieter von Freiwilligendiensten in Deutschland. Er begleitet seit fast 60 Jahren Menschen in den Freiwilligendiensten, aktuell rund 15.000 in 4.000 Einsatzstellen. Nach dem Verständnis des IB geht es beim Freiwilligen Sozialen Jahr, dem Freiwilligen Ökologischen Jahr und dem Bundesfreiwilligendienst sowie den Programmen im Ausland um die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, aber vor allem auch um einen persönlichen Gewinn.

„Mit seinen Freiwilligendiensten fördert der IB Selbstachtung, Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung, aber auch gesellschaftliche Teilhabe und Mitgestaltung. Freiwillige sind nicht Mittel zum Zweck – ihre persönlichen Motive und Erfahrungen stehen im Mittelpunkt“, stellt Petra Merkel fest. Wer als Freiwillige*r erlebt, dass persönliches Engagement gewürdigt wird, sei auch danach eher bereit, sich für die Gesellschaft zu engagieren und trage so zu gesellschaftlichem Zusammenhalt bei.

Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst würde den Einsatz für sozial benachteiligte Menschen attraktiver machen

Statt ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen einzuführen, sollten mehr von ihnen für einen Freiwilligendienst gewonnen werden, so der IB. „Wir fordern schon lange einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst. Damit müssten unter anderem bessere finanzielle Rahmenbedingungen für die Teilnehmer*innen verbunden sein und beispielsweise auch Vergünstigungen im Personennahverkehr. So kämen wir einen großen Schritt weiter, um den Einsatz auch für junge Menschen aus benachteiligten Familien attraktiver zu machen“, erläutert die IB-Präsidentin. Dazu müssten für diese Gruppen aber die Bedingungen verbessert werden.

Viele junge Menschen fühlten sich heute schon durch die Einschränkungen der Pandemie, den Klimawandel oder den Krieg in der Ukraine verunsichert und in ihrer Freiheit eingeschränkt. „Die Diskussion um ein mögliches verpflichtendes Gesellschaftsjahr kommt daher zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt“, schließt die IB-Präsidentin.


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