Unter dem Titel „Digital und kritisch: Junge, starke Stimmen im Netz“ förderte die Stiftung Schwarz-Rot-Bunt, die unter dem Dach des Internationalen Bundes (IB) agiert, im Jahr 2025 fünf Projekte. Am 7. November kamen die Projektbeteiligten zusammen und berichteten bei der Abschlussveranstaltung in Berlin über ihre Ansätze und Ergebnisse. In Gesprächen mit dem Publikum konnten Erfahrungen und Perspektiven ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft werden.
Einblick in die aktuelle Forschung zu Hass im Netz gab Amos Wasserbach von „Das NETTZ”, der zivilgesellschaftlichen Vernetzungsstelle gegen Hate Speech und für eine positive Debattenkultur im Internet. Das Internet sowie soziale Medien können Räume für Begegnungen, Zusammenhalt, Auseinandersetzung und Entdeckungen sein – wenn sie offen, sicher und inklusiv gestaltet sind. Dabei ist die Vernetzung von zivilgesellschaftlichen Akteuren*Akteurinnen wichtig, um antidemokratischen Tendenzen im digitalen Raum entgegenzutreten, betonte er.
Kita-Podcast, Schönheitsideale und Reichweite versus Moral
Die geförderten Maßnahmen zeigten anschaulich, wie Medienkompetenz auf Augenhöhe und spielerisch vermittelt werden kann:
- Im Darmstädter Projekt „Bölle macht Medienkompetenz“ gehen Schüler*innen dem Thema Desinformation auf den Grund. Das imposante Stadion des SV Darmstadt 98 wird dabei zum neuen Klassenzimmer umfunktioniert.
- Die Kinder der Kita Lichtenhainer Zwerge in Jena erzählen die Welt mit Mikrofon und Aufnahmegerät aus ihren Augen: Im Podcast „Zwerge auf großem Fuß“ diskutieren sie gemeinsam über Themen, die sie aktuell beschäftigen, oder interviewen Erwachsene.
- Kreativ und technisch ging es im Heilpädagogischen Jugendhilfe- und Ausbildungszentrum in Bad Langensalza zu: Im Mini-Makerspace des Projekts „IdeenBande – Wo deine Ideen Wirklichkeit werden“ lernten die Kinder und Jugendlichen die Funktionsweisen von 3D-Druckern und Künstlicher Intelligenz kennen.
- Auch in Halle an der Saale beschäftigten sich die Schüler*innen der Grund- und Gemeinschaftsschule Kastanienallee mit dem Thema Hate Speech und zeigten im Projekt „#nofilter – Schönheit, Hass und Toleranz in digitalen Zeiten“, dass sie Schönheitsideale hinterfragen und Künstliche Intelligenz erkennen können.
- Im Zusatzprojekt „Aal-Go-Rhythmus“ der Freiwilligendienste Tübingen konzipierten die Freiwilligen ein Planspiel, das die Funktionsweise der sozialen Medien aufdeckt und seine Spieler*innen dazu verleitet, die eigene Moral für mehr Reichweite zu ignorieren.
Mit der Stiftung Schwarz-Rot-Bunt schaffen wir Freiräume für kreative Ideen und gesellschaftliches Engagement junger Menschen. Ich freue mich besonders, dass hier Projekte unterstützt werden, die Demokratiebildung, Medienkompetenz und Teilhabe auf so lebendige Weise verbinden.
Karola Becker, Mitglied des IB-Vorstands und Vorsitzende des Stiftungsrates
Die Projektförderung der Stiftung Schwarz-Rot-Bunt für das Jahr 2026 wird im Dezember veröffentlicht. Förderschwerpunkt wird das Thema „Geschlechtergerechtigkeit“ sein.