Der Internationale Bund (IB) bezieht klar Stellung gegen Kinderarbeit und fordert verstärkte Maßnahmen zum Schutz von Kinderrechten. Anlass ist der Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juli. Im aktuellen Bericht des UN-Kinderhilfswerks UNICEF und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) wird deutlich: Ziel leider verfehlt. Trotz Reduzierung der weltweiten Kinderarbeit seit dem Jahr 2020 sind noch immer 138 Millionen Mädchen und vor allem Jungen betroffen. In den UN-Entwicklungszielen (SDG-Ziel 8.7) wurde angestrebt, Kinderarbeit bis 2025 zu beseitigen. Schätzungen der ILO verdeutlichen, dass knapp 40 Prozent aller weltweit arbeitenden Mädchen und Jungen zwischen 5 und 17 Jahren unter Bedingungen arbeiten, die ihre Rechte verletzen sowie ihre Gesundheit und Entwicklung gefährden.
Am häufigsten kommt Kinderarbeit in der Landwirtschaft vor (61 Prozent), gefolgt von der Arbeit in privaten Haushalten. Im industriellen Sektor, unter anderem im Bergbau und in der Warenproduktion, sind 13 Prozent der Betroffenen tätig. Geografisch ist das südliche Afrika ein Brennpunkt: 87 Millionen aller dort lebenden Kinder müssen arbeiten. Innerhalb der Europäischen Union verbietet Artikel 32 der EU-Grundrechtecharta ausdrücklich Kinderarbeit und fordert einen besonderen Schutz.
Bildungsprojekte und starke Netzwerke helfen
Der IB bekennt sich zu den internationalen Menschenrechten und den Kernarbeitsnormen der ILO: Kinderarbeit untergräbt zentrale Werte wie Gerechtigkeit, Zugang zu Bildung und den Schutz der menschlichen Würde. Der Vorstandsvorsitzende des IB, Thiemo Fojkar, betont: „Jede Initiative, die sich an diesen Werten orientiert, muss entschieden gegen Kinderarbeit Stellung beziehen und das Recht jedes Kindes auf Bildung, persönliche Entwicklung sowie auf eine sichere und geschützte Kindheit aktiv fördern. Kinderarbeit darf in keiner Gesellschaft einen Platz haben!“
Im Rahmen seines Engagements für Kinderrechte hat der Internationale Bund zusammen mit der GIZ, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie dem Beratungsunternehmen AMBERO das Projekt Pro-Child in Burkina Faso durchgeführt. Ziel des Projekts war es, in einem der ärmsten Länder der Welt Kinderschutzsysteme zu stärken und Kinder vor Menschenhandel, gefährlicher Arbeit und geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen. Durch die Unterstützung lokaler Netzwerke, gezielte Schulungen sowie die aktive Einbindung von Gemeinden und Kindern vor Ort konnte der IB dazu beitragen, sichere Lebensräume zu schaffen – Orte, an denen Kinder in Würde, Geborgenheit und mit Hoffnung auf eine bessere Zukunft aufwachsen können.