Trotz Rückgang bei Wohnungslosen-Zahl: IB sieht weiter Handlungsbedarf

Aktuelle Schätzung der BAG Wohnungslosenhilfe: 417.000 Menschen


Der Internationale Bund (IB) sieht trotz der gesunkenen Zahl der Wohnungslosen Handlungsbedarf. Foto: planet_fox / pixabay.com

Der Internationale Bund (IB) sieht trotz eines Rückgangs bei der Gesamtzahl der Wohnungslosen in Deutschland weiter großen Handlungsbedarf bei der Unterstützung von Menschen in prekären Lebenssituationen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Wohnungslosenhilfe hat heute ihre aktuellen Zahlen vorgestellt.

Demnach lag die Jahresgesamtzahl aller wohnungslosen Menschen in Deutschland 2020 bei etwa 417.000. Im Vergleich mit 2019 ging sie um rund 29 Prozent zurück. Zwischen 2018 und 2020 ergibt sich sogar ein Rückgang von 39 Prozent.

Die BAG Wohnungslosenhilfe weist darauf hin, dass man sich von dieser Entwicklung nicht täuschen lassen darf. Die niedrige Zahl sei ausschließlich auf den Rückgang bei der Wohnungslosigkeit von anerkannten Geflüchteten zurückzuführen. Diese wiederum hänge mit der seit 2017 stark gesunkenen Anzahl der von Deutschland aufgenommenen Menschen mit Migrationsgeschichte zusammen.

Hilfesystem für Menschen in prekären Lebenssituationen muss ausgebaut werden

Zu den häufigsten Gründen für Wohnungslosigkeit zählt nach wie vor der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der unter anderem durch Einschränkungen des sozialen Wohnungsbaus entstanden ist. Menschen mit niedrigen Einkommen oder Bezieher*innen von Transferleistungen können sich oft keine eigene Wohnung leisten. Besonders gefährdet sind einkommensschwache Singles, Alleinerziehende sowie kinderreiche Familien.

„In einem reichen Land wie Deutschland darf es nicht sein, dass sich so viele Menschen keine eigene Wohnung leisten können. Wir lassen uns vom Rückgang der Gesamtzahlen nicht täuschen und stehen mit unseren Angeboten der Wohnungs- und Obdachlosenhilfe den Menschen weiter zur Verfügung. Darüber hinaus machen wir unseren politischen Einfluss geltend, damit das Hilfesystem für Menschen in prekären Lebenssituationen ausgebaut wird“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.


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