Viele junge Menschen fühlen sich heute seelisch belastet, was sich durch Ängste, Erschöpfung, Überforderung oder sozialen Rückzug äußert. Besonders die Auswirkungen der Corona-Pandemie, gesellschaftliche Krisen, politische Unsicherheiten und hoher Medienkonsum verstärken diese Entwicklung nachweislich.
Am 10. Oktober ist Welttag für psychische Gesundheit. Als Träger in der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit sieht der Internationale Bund (IB) es jedoch auch im Rest des Jahres als eine seiner Kernaufgaben, Kinder und Jugendliche gezielt in ihrer psychischen Widerstandskraft zu stärken. Diese ermöglicht es jungen Menschen, Herausforderungen zu bewältigen, stabile Beziehungen aufzubauen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.
IB setzt sich im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit bei der Politik für eine konsequente Umsetzung ein
Seit Jahren ist das Gesundheitsprogramm BodyGuard mit dem ganzheitlichen Ansatz „Gut Drauf“ bundesweit fester Bestandteil in vielen IB-Einrichtungen. Ziel ist es, durch qualifizierte Angebote zu Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Auch das Projekt Mental Health Coaches ist ein wichtiger Baustein: An 28 Kooperationsschulen sind sozialpädagogische Fachkräfte aktiv, um mit primärpräventiven Gruppenangeboten auf die Ziele des Programms hinzuwirken: die Stärkung der mentalen Gesundheit und der eigenen Ressourcen der Schüler*innen sowie die Entstigmatisierung psychischer Belastungen. Dafür werden Angebote z.B. im sport-, kunst- oder erlebnispädagogischen Bereich umgesetzt. Die begleitende Evaluation durch die Universität Leipzig zeigt: Das Angebot wirkt. Schüler*innen profitieren nachweislich von den niedrigschwelligen Unterstützungsstrukturen an ihren Schulen.
Seelische Gesundheit ist keine Privatsache, sondern eine gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe. Jugendliche brauchen Räume, in denen sie ernst genommen, gestärkt und gehört werden.
Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB
Damit diese wichtigen Strukturen dauerhaft Bestand haben, sind neben dem Engagement vor Ort auch verlässliche politische und finanzielle Rahmenbedingungen notwendig. Zwar wurde das Mental-Health-Coach-Programm 2023 durch die Bundesregierung mit jährlich 10 Millionen Euro ausgestattet, die Finanzierung ist jedoch derzeit nur bis Sommer 2026 gesichert. Der IB setzt sich daher im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit dafür ein, dass die im Koalitionsvertrag zugesagten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung konsequent umgesetzt und erfolgreiche Projekte langfristig abgesichert werden.