Flüchtlingsarbeit in der Region Berlin Südwest
Geflüchtet nach Deutschland – Start in eine friedliche Zukunft
Menschen verlassen ihre Heimat nicht ohne Grund. Oft fürchten sie um ihr Leben: In Kriegsgebieten, als Opfer politischer Verfolgung oder wegen massiver innerer Unruhen in ihrem Land. Viele haben traumatische Ereignisse überlebt und hoffen, endlich eine Zuflucht, Sicherheit und Ruhe zu finden, dies gilt auch für Armutsflüchtlinge.
Die IB Berlin-Brandenburg gGmbH engagiert sich seit über 30 Jahren in der Flüchtlingshilfe und blickt in der sozialen Arbeit auf eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Land Berlin zurück. In der Arbeit mit und für Menschen mit Fluchthintergrund stützt sich der IB insbesondere auf die IB-eigenen Leitlinien „Hilfen für Flüchtlinge“. Diese umfassen das Recht auf Leben und Menschenwürde, freie Entfaltung, Selbstbestimmung sowie Privatsphäre, Sicherheit und eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft für alle Menschen.
In der Region Berlin Südwest betreibt der IB seit vielen Jahren die GUs Marienfelder Allee, Trachenbergring und am Beelitzhof, in denen wir rund 1.400 Menschen mit Fluchthintergrund betreuen und beraten. Die Einrichtungen sowie die Bewohnenden sind gut in den Bezirken integriert und es erfolgt ein friedliches Zusammenleben. Darüber hinaus sind die Einrichtungen gut miteinander vernetzt, tauschen Erfahrungen aus und unterstützen sich gegenseitig. Dadurch ist ein hohes Maß an Qualität, Kontinuität, Effektivität und Engagement gegeben.
Wir betrachten es als unsere gesellschaftliche Aufgabe den geflüchteten Menschen zu helfen.
In unseren Übergangswohnheimen begleiteten wir Menschen mit Fluchthintergrund mit entsprechenden sozialpädagogischen Konzepten und helfen ihnen bei der Integration in unsere Gesellschaft.
Der Internationale Bund hat hierzu eine Reihe Publikationen entwickelt. Beispielhaft zu nennen sind das "Marienfelder Papier" und die "Unterstützung für geflüchtete Menschen durch den IB" und die Berliner Erklärung. Diese finden Sie auch unten im Bereich "Downloads".
Zur Flüchtlingsarbeit in der Region Berlin Südwest gehören folgende Einrichtungen:
- Übergangswohnheim Marienfelder Allee
- Übergangswohnheim Trachenbergring
- Gemeinschaftsunterkunft Am Beelitzhof
Zusätzlich engagiert sich der IB in Integrationsprojekten:
Das Leitbild Flüchtlingshilfen des IB
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Jeder Mensch hat einen Anspruch auf freie Entfaltung und Selbstbestimmung.
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Jeder Mensch ist selbstbestimmt, eigenverantwortlich und lebenslang lern- und entwicklungsfähig.
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Jeder Mensch hat ein Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft, in der Privatsphäre gewahrt und Sicherheit gewährleistet wird.
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Jeder Mensch hat ein Recht auf Unterstützung, die ihn zur Entdeckung und Entwicklung der eigenen Fähigkeiten ermutigt und ihm ermöglicht, die eigenen Lebenswege und Lebensräume autonom zu gestalten.
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Als soziales Wesen hat jeder Mensch ein Recht auf gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft.
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Wir setzen uns in der Öffentlichkeit für die Interessen der Flüchtlinge ein.
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Wir engagieren uns für eine Gesellschaft, die jeder und jedem ein Leben in Freiheit, sozialer Sicherheit und Solidarität ermöglicht. Wir positionieren uns gegen Armut und soziale Ausgrenzung, für Würde und Teilhabe.
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Wir treten für eine Gesellschaft ein, in der Demokratie und gegenseitige Akzeptanz das Miteinander der Vielfalt von Menschen bestimmen. Es kann nicht nur darum gehen, Flüchtlingen in Deutschland lediglich ein Dach über dem Kopf zu geben und dafür zu sorgen, dass sie genug zu essen haben. Zur Humanität gehört auch, dass sie arbeiten dürfen, sich bilden und sich beschäftigen können. Alles andere ist unmenschlich.
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Zu einer gelebten Willkommenskultur gehört es auch, dass wir frühzeitig die Nachbarn, Schulen und sozialen Einrichtungen im Umfeld der Wohneinrichtungen für Flüchtlinge einbeziehen. Wir geben ihnen die Möglichkeit, mit uns die neu angekommenen Menschen willkommen zu heißen und zu unterstützen. Gemeinsam mit ihnen wirken wir auch Vorbehalten und Feindseligkeiten entgegen. Unsere Arbeit ist geprägt durch Wertschätzung, Empathie und Akzeptanz.
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Wir versorgen, beraten und unterstützen Menschen unter Achtung und Wahrung ihrer Persönlichkeit und Würde. Der Wille der Hilfeberechtigten ist Richtlinie für unser Handeln im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Zielgruppe
Bei allen kulturellen Differenzen, auch bei Unterschieden der Religion und des individuellen Bildungsniveaus sowie Unterschieden in der Struktur familiärer Verbände und durchlebter traumatisierender Ereignisse gibt es jedoch Bedürfnisse, die bei allen Geflüchteten in ähnlicher Form auftreten. Die neu zugewiesenen Familien bzw. Einzelpersonen werden im Büro von den Mitarbeiter/innen begrüßt. Diese stellen sich vor und erklären ihre Funktion. Zeitnah, individuelle Gesichtspunkte berücksichtigend, wird mit ihnen ein Aufnahmegespräch geführt, in dem ihnen sowohl der Nutzungsvertrag als auch die Hausordnung, die Regeln des Zusammenlebens sowie der Ordnung und Sauberkeit erklärt werden. Außerdem werden sie mit den weiteren verfügbaren Örtlichkeiten, wie z.B. Waschmöglichkeiten für Wäsche, Kinderspielzimmer und Gemeinschaftsraum bekannt gemacht. Im Anschluss werden die Bewohner/innen in ihre Wohnräume begleitet und mit dem Inventar vertraut gemacht, wobei auf die Heterogenität bei der Belegung Rücksicht genommen wird.
Die Ziele des Angebots
Ziel unserer Arbeit ist es, die geflüchteten Familien, Paare und Einzelpersonen bei der Bewältigung ihrer vielfältigen Probleme zu unterstützen und ihren Lebensalltag in einer fremden und beengten Umgebung zu erleichtern.
Das migrationsspezifische Beratungs- und Betreuungsangebot soll der Gefahr von Resignation entgegenwirken, eine Orientierung in der für sie fremden gesellschaftspolitischen Umwelt geben und auf dem Grundsatz der Hilfe zur Selbsthilfe ein selbständiges Leben vorbereiten. Im Vordergrund stehen Fragen des Familienlebens, des Zusammenlebens in der Unterkunft, in der Kindertagesstätte, der Schule, Probleme der Gesundheit, Ernährung, Freizeitgestaltung und Gestaltung von sozialen Beziehungen im Wohnumfeld und zu den unmittelbaren einheimischen Nachbarn, speziell bei Kindern und Jugendlichen.