Der Berufsbildungsbericht 2025 nimmt die aktuelle Lage des Ausbildungsmarkts in den Blick. Er gilt als wichtige Orientierung für bildungspolitische Entscheidungen. Was darin deutlich wird: Die außerbetriebliche Ausbildung verliert an Bedeutung, junge Menschen nehmen solche Angebote kaum wahr. Damit gerät die im Aus- und Weiterbildungsgesetz verankerte Ausbildungsgarantie ins Wanken. Sie scheint an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbeizugehen. Der Internationale Bund (IB) hatte früh Zweifel an ihrer Wirksamkeit geäußert und Änderungen am Gesetz gefordert. Nun sieht er akuten Handlungsbedarf.
Jährlich beschreibt der Bericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zentrale Entwicklungen auf dem deutschen Ausbildungsmarkt – und liefert damit wichtige Impulse für die Bildungspolitik.
Zentrale Ergebnisse des Berufsbildungsberichts 2025
- Außerbetriebliche Ausbildung verliert deutlich: Die Zahl der Verträge sank hier um 7,1 Prozent. Die Ausbildungsgarantie der Bundesregierung bleibt hinter den Erwartungen zurück.
- Angebot sinkt, Nachfrage steigt leicht: Ausbildungsplätze gingen um 1,2 Prozent zurück, während die Nachfrage junger Menschen um 0,4 Prozent stieg.
- Rekordzahl unversorgter Bewerber*innen: 31.200 Jugendliche blieben ohne Ausbildungsplatz – ein Anstieg um 18,1 Prozent und der höchste Wert seit 2009.
- Weniger unbesetzte Stellen: 69.400 Ausbildungsplätze blieben offen – 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr, vor allem wegen des sinkenden Angebots.
Alarmsignal für den Ausbildungsmarkt: ausbleibende Passungsfähigkeit
Besonders besorgniserregend ist aus Sicht des IB die stark gestiegene Zahl unversorgter Bewerber*innen. Wenn junge Menschen trotz Ausbildungswunsch keinen Platz finden, verlieren sie eine wichtige Perspektive für ihre berufliche und gesellschaftliche Teilhabe.
„Der Berufsbildungsbericht 2025 sieht völlig zu Recht in der weiterhin ausbleibenden Passungsfähigkeit von Ausbildungsangebot und -nachfrage die zentrale Herausforderung für den Ausbildungsmarkt. Funktioniert letzterer nicht, wird es weniger Fachkräfte für Unternehmen geben. Die gut gemeinte Ausbildungsgarantie erfüllt die in sie gesetzten Erwartungen nicht. Hier bleibt die neue Bundesregierung in der Pflicht, neue Wege zu finden und in einem neuen Aus- und Weiterbildungsgesetz nachzusteuern", sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des IB.