Am 27. Mai 2025 war Deutscher Diversity-Tag – ein bundesweiter Aktionstag, der Vielfalt in der Arbeitswelt ins Rampenlicht rückt. Auch der Internationale Bund (IB) nutzte den Anlass, um ein Zeichen zu setzen und feierte in der Zentralen Geschäftsführung in Frankfurt mit einer besonderen Aktion: einem Diversity-Bingo.
Was es damit auf sich hat – und warum Vielfalt im Arbeitsalltag mehr ist als nur ein gutes Gefühl – das erklären Yvonne Keller und Nancy Drinkmann. Die beiden sind seit zwei Jahren im Tandem die Diversity-Beauftragten der IB-Gruppe. Mit viel Engagement setzen sie sich dafür ein, dass Vielfalt im IB nicht nur geschätzt, sondern aktiv gestaltet wird.
Frau Drinkmann, Frau Keller, warum wurde beim IB der Diversity-Tag gefeiert – und wie?
Yvonne Keller: Der Diversity-Tag wird seit 2012 jährlich von der Charta der Vielfalt initiiert – er schafft Aufmerksamkeit für Diversität in der Arbeitswelt. Der IB beteiligt sich seit 2015 mit eigenen Aktionen. In diesem Jahr stand unser Diversity-Bingo im Mittelpunkt. Es bringt auf spielerische Weise die Kerndimensionen von Vielfalt näher und zeigt: Jede*r trägt etwas davon in sich. Vielfalt betrifft uns alle und ist nicht abstrakt.
Nancy Drinkmann: Wir haben quasi zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Der 27. Mai ist ein idealer Anlass, um für Vielfalt zu sensibilisieren und den Austausch darüber zu fördern. Mit dem Bingo haben wir genau das spielerisch erreicht. Als Diversity-Beauftragte wollen wir Aufmerksamkeit für das Thema schaffen – nicht nur innerhalb unserer Organisation, sondern auch darüber hinaus.
Und wie wird beim IB an den anderen 364 Tagen im Jahr Vielfalt gelebt?
Nancy Drinkmann: Vielfalt ist Teil unserer Identität. Wir betreiben ein aktives Diversity-Management, entwickeln Grundsatzpapiere wie den Leitfaden für diskriminierungssensible Sprache und bieten Fortbildungen an, etwa um unbewusste Vorurteile abzubauen. So schaffen wir Bewusstsein und geben praktische Werkzeuge an die Hand.
Yvonne Keller: Ergänzend stellen wir konkrete Tools bereit – vom Pub-Quiz bis zu Impulsen für Teams. Dabei geht es nicht nur ums Gendern: Diversität bedeutet für uns eine ganzheitliche Perspektive auf Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft, sexueller Identität oder anderen Merkmalen. Unser Ziel ist, dass sich alle Mitarbeitenden einbringen können – mit dem, was sie sind und was sie ausmacht.
Was macht den IB zu einem vielfältigen Arbeitgeber?
Nancy Drinkmann: Beim IB arbeiten Menschen unterschiedlichster Hintergründe und Erfahrungen. Vier Generationen unter einem Dach, eine hohe Frauenquote – auch in Führungspositionen – und eine Schwerbehindertenquote, die wir aktiv erfüllen. Das spiegelt nicht nur unsere Belegschaft, sondern auch unsere Haltung. Vielfalt ist im sozialen Bereich, in dem wir tätig sind, nicht nur relevant – sie ist zentral. Unser Leitsatz „Menschsein stärken“ bringt das auf den Punkt.
Yvonne Keller: Wir als IB haben, was gelebte Vielfalt angeht, gegenüber der Wirtschaft zwar einen klaren Vorteil, aber darauf möchten wir uns nicht ausruhen. Wir möchten unsere Kollegen*Kolleginnen aktiv abholen, zum Mitmachen motivieren und ein tieferes Verständnis für Unterschiede schaffen – im besten Fall an jedem einzelnen Tag im Jahr.
Die Fragen stellte Stefanie Vasa